
Sie wissen, dass Ihre Website nicht mehr richtig funktioniert – aber brauchen Sie gleich einen Relaunch? Oder reicht eine gezielte Überarbeitung?
Diese Frage stellt sich vielen Industrieunternehmen. Denn der Aufwand, das Risiko und die Wirkung unterscheiden sich deutlich. Dieser Artikel hilft Ihnen dabei, Klarheit zu gewinnen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Viele B2B-Unternehmen betreiben ihre Website über Jahre hinweg ohne strukturelle Überprüfung. Irgendwann steht man vor der Frage: Brauchen wir ein neues System, ein neues Design, neue Inhalte? Oder kann man auf dem Bestehenden aufbauen?
Die richtige Entscheidung spart Zeit, Budget und bewahrt bestehende Sichtbarkeit. Doch sie erfordert eine ehrliche Bestandsaufnahme und ein gutes Verständnis der technischen und inhaltlichen Möglichkeiten.
Wann ist ein Relaunch sinnvoll?
Ein kompletter Website-Relaunch empfiehlt sich dann, wenn:
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die Technik veraltet ist (kein responsives Design, langsame Ladezeit, altes CMS)
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die Seitenstruktur nicht skalierbar oder unlogisch ist
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Inhalte weder auffindbar noch strategisch aufgebaut sind
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die Seite keine Leads generiert und optisch nicht mehr zur Marke passt
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das Tracking fehlt oder unbrauchbar ist
Ein Relaunch bringt die Chance, die Website komplett neu zu denken: für moderne Zielgruppen, mit neuer Struktur, smarter Technik und einer Architektur, die Suchmaschinen verstehen. Lesen Sie auch: Website-Relaunch für Industrieunternehmen – 7 Erfolgsfaktoren. Besonders bei historisch gewachsenen Websites, bei denen Struktur und Inhalt nicht mehr zusammenpassen, ist ein strategischer Relaunch oft effizienter als punktuelle Korrekturen.
Wann reicht eine gezielte Optimierung?
Wenn die Basis stimmt (CMS, technische Sauberkeit, nutzbare Inhalte), kann eine gezielte Optimierung oft mehr Wirkung entfalten als ein aufwendiger Relaunch. Das gilt vor allem, wenn:
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bereits Sichtbarkeit vorhanden ist, die nicht verloren gehen darf
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Inhalte aktualisiert, aber nicht ersetzt werden müssen
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die Struktur prinzipiell funktioniert, aber ausgebaut werden kann
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Ressourcen knapp sind und schnelle Verbesserungen nötig sind
Eine Optimierung kann zahlreiche Stellschrauben bewegen – wie Sie Inhalte gezielt optimieren und die interne Verlinkung stärken:
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neue Landingpages für Suchbegriffe mit Potenzial
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Optimierung der internen Verlinkung zur besseren Orientierung
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Verbesserung der Call-to-Actions für mehr Leads
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gezielte Erweiterung von Content zu bestehenden Themen
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Usability-Anpassungen für mobile Nutzer
Im Idealfall entstehen daraus kontinuierliche, kleine Verbesserungen – ganz ohne Unterbrechung des Live-Betriebs.
Relaunch oder Optimierung? Machen Sie den Schnellcheck
Beantworten Sie folgende Fragen mit Ja oder Nein:
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Ist Ihre Website älter als 5 Jahre?
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Haben sich Ihre Zielgruppen oder Leistungen spürbar verändert?
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Ist Ihre Seite mobil schlecht nutzbar oder langsam?
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Bekommen Sie kaum Anfragen über die Website?
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Finden Sie Ihre wichtigsten Leistungen nicht über Google?
Wenn Sie mehr als 2-mal "Ja" antworten, ist ein Relaunch wahrscheinlich die bessere Lösung.
5 Kriterien für die richtige Entscheidung
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Technik: Ist Ihre Website technisch performant und mobilfreundlich?
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Inhalte: Entsprechen Texte, Struktur und Tiefe den Erwartungen Ihrer Zielgruppe?
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Sichtbarkeit: Bringt Ihre Website Besucher – und wenn ja, sind es die richtigen?
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Conversion: Gibt es klare Wege zur Anfrage oder zum Kontakt?
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Wachstumsfähigkeit: Kann Ihre Website mit Ihren Zielen mitwachsen?
Wenn drei oder mehr dieser Kriterien nicht erfüllt sind, sollte ein Relaunch ernsthaft geprüft werden.
Technische, strukturelle und inhaltliche Abwägungen
Oft zeigt sich bei genauer Betrachtung: Die Optik ist nicht das Hauptproblem. Vielmehr hakt es an der Struktur (z. B. keine sinnvolle Navigation), an der Auffindbarkeit (wie Sie Rankings verbessern) (fehlende Keyword-Abdeckung), an der Conversion (keine CTAs, keine Leadstrecken) oder an der technischen Basis (langsames Hosting, veraltetes CMS, Sicherheitsprobleme).
Zudem werden bei Optimierungen häufig die Potenziale übersehen, die ein ganzheitlicher Relaunch erschließen kann: bessere Performance, klare UX, nutzerzentrierte Architektur und ein überzeugender Gesamteindruck. Ein Relaunch schafft einen einheitlichen Standard, der später effizient gepflegt werden kann.
Umgekehrt wird bei einem Relaunch oft übersehen, dass man bestehende SEO-Erfolge nicht leichtfertig aufs Spiel setzen darf. Eine fundierte Analyse ist daher der erste Schritt – nicht ein Design-Briefing.
Relaunch vs. Optimierung – der direkte Vergleich
Bereich | Relaunch | Optimierung |
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Aufwand | hoch (Zeit, Budget, Koordination) | mittel (fokussiert, iterativ) |
SEO-Risiko | vorhanden (bei schlechter Migration) | gering (wenn Inhalte erhalten bleiben) |
Wirkung | groß – bei radikalen Problemen | schnell – bei klaren Hebeln |
Sichtbarkeit | kann neu aufgebaut werden | wird gezielt gestärkt |
Empfehlung | bei technischen und strukturellen Mängeln | bei inhaltlicher Schwäche oder UX-Themen |
Risiken eines Relaunchs – und wie Sie sie vermeiden
Ein Relaunch birgt immer das Risiko, bestehende Rankings zu verlieren, wenn:
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keine sauberen Weiterleitungen (301) gesetzt werden
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Inhalte gekürzt oder gelöscht werden, ohne Ersatz
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neue Strukturen von Google nicht sofort verstanden werden
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alte Inhalte nicht sinnvoll in die neue Struktur integriert werden
Diese Risiken lassen sich durch eine durchdachte SEO-Migration vermeiden. Dazu gehört eine Seiteninventur, die Definition von Fokus-Keywords, ein Redirect-Plan, die Beibehaltung wichtiger Inhalte und die frühzeitige Einbindung von SEO- und Technik-Teams. Auch ein Staging-Check mit realen Userdaten kann helfen, Probleme vor dem Go-live zu identifizieren.
Beispiele: Relaunch oder Optimierung – was hat besser funktioniert?
Ein mittelständisches Maschinenbauunternehmen hat mit einem strategischen Relaunch seine Sichtbarkeit innerhalb von 6 Monaten verdoppelt. Grund: Die alte Seite war technisch und strukturell nicht mehr tragfähig, Inhalte waren unauffindbar. Die neue Seite basiert auf SEO-Hubs, einer klaren Zielgruppenansprache und einer Leadstruktur. Bereits in den ersten Wochen kamen über Landingpages qualifizierte Anfragen.
Ein anderer Anbieter aus der Kunststoffbranche hat hingegen gezielt bestehende Seiten ausgebaut, interne Verlinkungen verbessert und CTAs optimiert – ohne Relaunch. Ergebnis: +32 % mehr qualifizierte Leads innerhalb von 4 Monaten. Die Seitenstruktur blieb erhalten, wurde aber erweitert und inhaltlich gestärkt. Die Content-Marketing-Strategie für B2B bildete hier die Grundlage. Diese Vorgehensweise minimierte Risiken – und maximierte die Conversion.
Ein drittes Unternehmen entschied sich zunächst für eine Optimierung, stellte aber nach 3 Monaten fest, dass die technische Basis die Umsetzung moderner Funktionen verhinderte. Ein Website-Check deckte die technischen Schwächen auf. Der spätere Relaunch konnte auf den Erkenntnissen der Voranalyse aufbauen – und wurde so effizienter geplant und umgesetzt.
Drei Denkfehler, die Unternehmen teuer zu stehen kommen
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„Unsere Seite sieht doch noch gut aus.“ → Optik allein bringt keine Sichtbarkeit oder Leads.
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„SEO machen wir später.“ → Wer SEO erst nach dem Relaunch einplant, verliert Sichtbarkeit und Rankingpotenzial.
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„Wir warten auf unser neues CI.“ → Ein Branding-Relaunch ohne strategische Website-Optimierung bleibt ein Marketingprojekt ohne Wirkung.
Der Unterschied liegt in der Strategie
Nicht jede Website braucht einen Relaunch – und nicht jede Optimierung reicht aus. Entscheidend ist die Analyse: Wo steht Ihre Website heute, wo soll sie hin – und was fehlt dafür? Mit klarem Ziel, datenbasierten Insights und einer sauberen Entscheidungsgrundlage sparen Sie Zeit, Ressourcen und vermeiden Risiken.
Wir helfen Ihnen, diese Entscheidung fundiert zu treffen. Nicht auf Basis von Bauchgefühl oder Designtrends, sondern basierend auf Daten, Zielgruppen und Markt.